Dienstag, Mai 23

Inklusion Schule Leben.... Familienratgeber



Heute war er endlich in der Post... Der Bescheid, dass es für Sontje ab September einen Schulbegleiter gibt... yeah... das waren vielleicht mal gute Nachrichten... Inklusion?! Schaffen WIR!!! Als ich damals mit Sontje schwanger war, habe ich mir nicht viele Gedanken um Inklusion gemacht. Sontje war da; von Anfang an Mitglied unserer Familie. Klar wir hatten schon auch Ängste, was wohl auf uns zukommen könnte. Vor allem der mögliche Herzfehler hat uns damals schwer zu schaffen gemacht. Aber irgendwie war damals noch nie ein Gedanke, dass Sontje durch uns, sich selbst oder durch die Umwelt behindert werden könnte. Das hört sich jetzt denke ich ganz schön paradox an, denn wir wussten ja das Sontje das Down Syndrom hat. Ich habe vor einigen Jahren mal bei einer Studie mitgemacht, in der es darum ging, was wir uns von einer inklusiven Gesellschaft wünschen würden. .... mmmmh???... ja was wünschen wir uns von einer inklusiven Gesellschaft? Eigentlich, dass jeder Mensch egal wo er herkommt, was er für eine Religion hat, ob Männlein oder Weiblein, ob alt oder jung, egal welche Hautfarbe, Augenfarbe, Fußnägelfarbe, ob er Trisomie 21 hat oder nicht, gut und respektvoll behandelt wird. Ja, ihr merkt schon, Artikel 3 Absatz 3 Grundgesetz. Aber wenn wir uns diesen Satz zu Herzen nehmen, warum ist Inklusion dann immer noch oft sehr mühselig? Ich selbst habe bisher immer meist gute Erfahrungen gemacht, entweder bin ich erst wenigen Menschen begegnet, die es anders sehen, oder ich bin einfach zu verpeilt, um mitzubekommen, wenn jemand das anders sieht. Ein Satz den wir immer wieder sagen, ist, dass Inklusion bei uns Betroffenen beginnt. In unseren Herzen, in unseren Familien. Ich kann von niemand anderen erwarten, dass er Sontje oder ein anders Kinder mit Handicap so annimmt wie es ist, wenn wir es nicht selbst tun. Inklusion beginnt IMMER bei uns selbst, wie wir mit der Besonderheit unserer Tochter umgehen. ... und hey siehe da, wir gehen gar nicht wirklich besonders damit um; hier im Alltag bei uns im Familienleben, läuft es einfach so. Sontje muss genau wie jedes andere Kind unsere Familie ihre Aufgaben erfüllen, auch sie wird mal angeraunzt wenn etwas nicht so funktioniert, auch bei ihr freuen wir uns über jeden Fortschritt, und auch sie streitet und kuschelt mit all ihren Geschwistern wie es wohl andere auch machen. Sontje kommt immer überall mit hin, und mir fällt da schon gar nicht mehr auf, dass sie oft ein bisschen anders ist wie andere Kinder. Ich sag mal so, es gab eine Zeit, die erste Babyzeit, da war es noch ein bisschen anders. Ich möchte Euch heute mal ein Beispiel dafür geben: Damals hatte Sontje eine fiebrige Erkältung, und wir mussten leider zum Notdienst, das erste was ich damals zur Ärztin sagte, war: Meine Tochter hat das Down Syndrom und Fieber... total doof... aber da war ich auch noch neu im Geschäft... heute gehe ich zum Arzt und sage meine Tochter hat Fieber; ihr Down Syndrom kommt mir dabei gar nicht mehr in den Sinn. Und doch ist es immer wieder so, dass wir als Familie an unsere Grenzen kommen. Wir sind bisher mit der Frühfördereinrichtung der Lebenshilfe recht gut gefahren, aber leider hört dieser All-Inklusive-Service mit Eintritt in die Schule auf. Da heißt es sich dann doch das ein oder andere Mal selber kümmern. Umso dankbarer bin ich, dass ich vor kurzem auf den  




aufmerksam gemacht worden bin. Die Seite ist wirklich eine Hilfe für alle Eltern mit besonderen Kindern. Ein riesiges Adressenpool ist hier zusammengefasst und man findet über so wahnsinnig viele Themen eine sehr gute Erklärung und man kann sofort auf der Seite sehen, wo man eventuell Hilfe bekommen kann. Für mich ist grade zur Zeit dieser Ratgeber ein echter Segen und ich bin genau zum richtigen Zeitpunkt darauf aufmerksam gemacht worden, denn es sind noch einige Fragen ungeklärt in Bezug auf Sontjes inklusive Beschulung. Und auf der Website des Ratgebers kann ich schnell kurze Antworten finden, sowie auch oben schon gesagt weiterführende Adressen. So mag ich das ja, schön übersichtlich gestaltet und gut verständlich geschrieben. Genau richtig für eine manchmal doch etwas chaotische Mami wie mich. Da bin ich echt dankbar, denn man muss, wie heißt es doch so schön, das Rad nicht gleich zweimal erfinden... wenn jemand anders den Weg schon gegangen ist, dann kennt er die Hürden die eventuell auf einen zukommen können. Naja und wir hier im Chaoshaus lieben aber auch die Herausforderung... Manchmal denke ich wirklich: Normal ist anders... aber hier ist es trotzdem ganz nett. Ich habe mich schon manchmal gefragt, warum wir gefühlt so wenig Probleme bis eigentlich gar keine haben mit der Inklusion.


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Der Kindergartenplatz für Sontje war ein echter Segen, sie geht so gern hin in ihre Kindergartengruppe Regenbogen. Und auch da gibt es wenig Sonderbehandlung für die Schnecke. Selbst der Austausch mit der Schule ist bisher wirklich gut gelaufen, freilich kann ich die Ängste der Betroffenen verstehen und nachvollziehen, hab ja selbst in der Schwangerschaft mit diesen Ängsten und Gefühlen gelebt. Ich gehe nicht davon aus, dass es immer einfach sein wird... aber ich gehe davon aus, dass wir den Weg der Inklusion schaffen können, mit einen offenen Herzen, mit viel Liebe, mit ein bisschen Geduld, mit Hilfe von Menschen die den Weg vielleicht schon woanders gegangen sind, mit guten Ratgebern, wie dem oben vorgestellten... und das Wichtigste: mit ganz viel Vertrauen in unsere Tochter. Denn zu guter Letzt ist sie diejenige die die Herzen zum Schmelzen bringt, die uns immer wieder mit ihrem Ehrgeiz überrascht und die einfach eine Gabe in die Welt mitbringt, die so vielen verloren gegangen ist: Empathie <3 span="">






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