Samstag, Juli 2

Kennt ihr diese "An die Mutter" Posts?

Ich habe in den letzten Monaten viele von diesen "An die Mutter die ihr Kind....." gelesen. Nie wäre mir in den Sinn gekommen, dass ich auch mal zu einer gehören würde. Aber gestern hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass eine Mutter mir gerne so einen Blogpost schreiben möchte. Die Überschrift würde wahrscheinlich lauten:

An die Mutter die ihr Kleinkind in den schmuddeligen Kinderwagen des Schuhhauses setzt, und ihn dabei noch schmuddeliger macht, weil sie ihrem Kind auch eine Laugenstange zu mampfen gibt. 


Liebe Mami, weißt du denn nicht wieviele Bakterien sich in so einem Wagen anfallen der täglich von vielen Kindern und Eltern benutzt wird. Wäre es nicht besser du hättest dein Tragetuch dabei gehabt, damit dein Baby nicht mit diesen fürchterlichen Dingen in Berührung kommt. Zusätzlich würdest du dabei noch Eure Bindung stärken, denn Babys wollen so gern getragen werden. 

Liebe Mami, wenn du jetzt dein Kind schon da  hineinsetzt, dann achte doch bitte darauf, dass du ihm nichts zu essen in die Hand drückst, und bitte schon gar keine ungesunde Laugenstange, weißt du denn nicht, was weißes Mehl und Salz mit deinem Kind macht? Ausserdem, trägst du nicht zu einer funktionierenden Gesellschaft bei, wenn du nicht Rücksicht nimmst auf die Eltern die Ihr Kind in diesen  Wagen setzten wollen, und nicht mit diesen schmuddeligen Essensresten von anderen Kindern in Berührung kommen wollen. 

Liebe Mami, ausserdem wäre es nicht besser gewesen, wenn du deinen Mann oder die Nanny mit zum Schuhe kaufen genommen hättest, damit hätte ihr Euer Kind sicher gehabt, ihr hättet in Ruhe nach Schuhen schauen können, und euch dabei abwechselnd um Euer Baby kümmern können.

......


so.... oder so ähnlich muss die Mama gedacht haben, die mit Ihrer Mama und einer kleinen Prinzessin Schuhe shoppen war, diese dann nicht in den schmuddeligen Kinderwagen des Schuhhauses gesetzt hat sonder fein getragen hat. Es auch noch lauthals kundtat, was sie von mir hielt: O-Ton: Boah sind die Wagen hier schmuddelig, da haben bestimmt Leute ihren Kindern Essen drin gegeben, dass geht ja mal gar nicht!..... während ich seelenruhig neben ihr Nella mit Laugenstange in Hand im schmuddeligen Wagen angeschnallt habe .

Aber wißt ihr was, wer erlaubt es mir oder der anderen Mutter über mich zu urteilen, ich war auch ganz schnell im Kopf dabei, und dachte mir: Was für eine blöde Kuh, ja, ich weiß nicht besonders christlich, aber echt, ging es mir durch den Kopf: Sie hat gut reden, hat ihre Mama oder Schwiegermutter dabei zum Schuhe shoppen, wahrscheinlich das erste Kind, kein Kind in Schule oder Kindergarten, weshalb sie pünktlich wieder daheim sein muss, ich hatte für sieben Paar Schuhe die ich gestern gekauft habe, ca 45 Minuten Zeit, für sieben Paar Kinderschuhe, und ja ich kaufe Kinderschuhe ohne meine Kinder! Ich habe oft einfach eine Pappe mit ihrem Fussumriss dabei, um abzuchecken, ob der Schuh passen könnte, bisher bin ich nur ein zweimal damit auf die Schnauze gefallen. Wie gesagt, dass sind die Gedanken die mir als Vorurteile in diesem Moment durch den Kopf gegangen sind. 

Aber im Auto wurde ich schon wieder ruhiger, ich habe weiter gedacht, was ist wenn das Kind vielleicht zu Krankheiten neigt, oder aber eine schwere Krankheit hinter sich hatte, als Frühchen oder oder auf die Welt gekommen ist, und die Mama einfach Angst hat, das der nächste Infekt der letzte sein könnte. Was wenn die Mama vielleicht selber Probleme mit Angstzuständen oder Wochenbettdepression hat, und es für sie schon ein riesen Schritt war, heute mit ihrer Mama und dem Baby das Haus zu verlassen und sie es mutig bis dahin geschafft hat und dann aber wieder mit ihren Ängsten konfrontiert zu werden. Freilich, dass muss alles nicht sein, worauf ich hinaus will, wir urteilen als Mütter gern und schnell über andere Mütter, andere Kinder, steht uns das zu? Sind wir auch nur einen Kilometer im Schuh der anderen gelaufen? Jeder hat sein Päckchen zu tragen, ich bin sehr dankbar dafür, dass ich mein Päckchen Jesus geben darf, der mich in vielerlei Hinsicht befreit hat. Von Ängsten, Sorgen und Vorurteilen unter anderem.

Urteilt nicht übereinander sondern nehmt Euch in  Liebe an!
nach Lukas 12, 57

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