Donnerstag, Juni 16

Federleicht....

...wäre es nicht schön, wenn das Leben immer federleicht wäre, und nicht oft so bleischwer wie es einem erscheint? Mmmmh? Als ich den Stoff "bunter Federflug" von der Laitnernei in den Händen hielt, mußte ich immer wieder an das Wort federleicht denken, keine Ahnung warum?! Federleicht, wäre es nicht schön, wenn das Leben federleicht wäre? Diese Frage ging mir dann immer wieder durch den Kopf, federleicht.. was ist es eigentlich was uns das Leben bleischwer macht? Ich möchte jetzt hier nicht von schweren Krankheiten, Todesfällen oder oder reden, sondern den ganz normalen Alltag, der uns ja, auch wenn es eigentlich okay ist immer mal wieder bleischwer vorkommet, zumindest höre ich das oft von Leuten. Oft höre ich auch ein: Ich frage mich wie du das alles schaffst! Um ehrlich zu sein, schaffe ich das nicht alles. Ich habe, und das ist ja immer mal wieder Thema in diesem Blog, vom perfektseinwollen schon vor einiger Zeit verabschiedet. Ausserdem versuche ich nicht andere für Dinge verantwortlich zu machen, die mir mein Leben schwer machen. Ich versuche nicht die Erzieherin dafür verantwortlich zu machen, wenn mein Kind dreckig nach Haus kommt, oder die Schuhe matschig sind (schon viel zu oft von anderen Mamas gehört, wie sie sich aufregen, dass das Kind ja nach dem Kiga so dreckig Heim kam) Nein, eigentlich liegt es an mir, ich mache mir bewußt, dass Kind geht in den Kindergarten oder in die Schule um zu lernen, Dinge zu entdecken, sich auf dem Schulhof zu raufen, da passiert es, dass Hosenknie aufgeschürft sind, dass Kleidungstücke dreckig Heim kommen, dass die Schuhe voller Matsche sind. Ich für meinen Teil, habe entschieden, dass ich nicht die anderen dafür verantwortlich machen, die kann ich sowieso nicht ändern. Ich ziehe meinen Kids einfach Klamotten in Kindergarten und Schule an die dreckig werden und kaputt gehen dürfen. Ich versuche die Empathie für die Erzieher und Lehrer mitzubringen, um mich auch in sie rein zu versetzen, letztlich haben sie Verantwortung für unsere Kinder, und ich bin mir sicher, dass fast alle diese Verantwortung sehr sehr ernst nehmen, auch haben sie das pädagogische Now-How, dass ich eigentlich nicht besitze, ausser aus meiner Erfahrung als Mama, und das was ich mir in den letzten Jahren selbst erarbeitet habe. Wenn ich an solchen Punkten, mir bewußt mache: 

1. Wer ist letztlich verantwortlich dafür, dass z. B. die Klamotten nicht eingesaut werden?

2. Wie wichtig ist es mir?

3. Kann ich oder andere etwas ändern an der Situation?

Wenn ich mir diese Fragen stelle, und ehrlich beantworte, komme ich ganz schnell an den Punkt, an dem ich für verantwortlich bin, und an dem ich auch Dinge ändern kann, und es nicht auf andere schiebe. 

Klar erfordert es, dass mann einen gewissen Grad an sogenannten EQ besitzt, denn dann stelle ich auf einmal fest, dass es oft nicht die anderen sind die mein Leben so schwer machen, sondern meine eigenen Entscheidungen, und wie ich damit bereit bin umzugehen, und sie ggf zu revidieren oder aber anderen auch Fehler zu zu gestehen. 

Wenn man, an diesem Punkt ist, merkt man, dass das Leben eben nicht bleischwer ist, sondern dass es immer eine Entscheidung ist, ob ich möchte, dass mir Menschen mein Leben schwer machen, oder ob ich versuche einen Weg zu finden, wie es auch für mich wieder leicht ist. 

Ich habe vor kurzem einen tollen Spruch gelesen, ich weiß wirklich nicht mehr wo, wenn jemand weiß woher dieses Zitat stammt, so möge er es mir bitte sagen, aber ich will es euch trotzdem nicht vorenthalten:

Wer um Sonne betet, läßt den Schirm daheim.

Und da ist soviel Wahrheit dran, wenn ich um etwas bete oder etwas möchte, dann bin ich diejenige die entscheidet wieviel Freiraum ich dem anderen ( an dieser Stelle Gott) gebe, damit er wirken kann, und es mir leicht machen kann. 


Edit

Was vielleicht nicht ganz deutlich rüber gekommen ist, die dreckigen Klamotten stehen hier nur in Vertretung für vieles wo wir uns mit unseren Ansprüchen an unsere Mitmenschen, die Gesellschaft, das Leben schwer machen. Sei es in Sachen Inklusion, in Sachen Ehe, in Sachen eigene Ansprüche und Erwartungen. Grundsätzlich sollte man sich immer überlegen, welche Erwartungen ich an mich und auch an dem Gegenüber in meinem Beispiel die Erzieherin habe, und ob und wie die überhaupt in einer Gesellschaft in der es um Miteinander und nichts ums Ich gehen sollte, erfüllbar sind, ggf, heißt es dann nämlich Abstriche und Kompromisse einzugehen um ein federleichtes Leben  zu haben ;)

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Stoff:  bunter Federflug von die Laitnerei zu bekommen bei Michas Stoffecke
Schnitt ich: LadyRose von MiaLuna
Schnitt Nella: Oberteil: Elea von rosarosa Leggins: Beinschmeichelein: rosarosa
Kopftuch: Nähwahna