Montag, August 12

Zeitsprung....

...den hatte ich irgendwie dieses Wochenende... es war schon seltsam..aber wunderschön....angefangen hat es damit, dass ich im Sauerland ein Shooting machen sollte.. Problem Sauerland: Location.. und ich da hab ich mir gedacht, hey möglichst einfach... ich glaub meine alte Grundschule bietet alles was man so braucht an Hintergünden etc... gesagt getan... und dann bin ich in die Zeit gesprungen... 




... irgendwie ist es ein seltsames Gefühl, wenn man Orte seiner Kindheit besucht, die einem einst so vertraut waren, und nach Jahren kommt man wieder und wusch.. :man ist wieder ein Kind.. ;) 

aber, das sollte noch nicht alles sein:

 das große Tochterkind macht Reiterferien... ich habe als Kind auch Reiterferien gemacht, das erste Mal 1992 glaub ich.. so ganz genau weiß ich das auch nicht... aber ich kann Euch sagen, die Zeit auf diesem besondern Hof... auf dieser Instituion hat mich sehr sehr geprägt. Diesen Ort, auf dem ich viele Wochen meiner Kindheit, meiner Jugend verbracht habe, und später auch noch als junge Erwachsene, war oder ist,

 schon etwas ganz besonderes.... 

Wenn Antonia irgendwann einmal den Wunsch hat Reiterferien zu machen, und das war für mich immer klar, kommt kein anderer Ort in Frage als dieser Hof. Ein altes Rittergut in der Nähe von Kassel... ich weiß nicht wie lange der Besitzer diesen Hof schon betreibt, ich schätze, an die dreißig Jahre, und ich war vor 21 Jahren das erste Mal dort, und dann immer und immer wieder... 

1999 das letzte Mal.... im Sommer... 

im Winter sollte ich mit Antonia schwanger werden.... eine neue Zeitrechnung ist mit der Schwangerschaft eingetreten.. aber ich habe immer noch ständig von diesem besonderen Stück Erde geträumt, meine Kinder sind mit den Hirschbergliedern groß geworden.. sie werden hier im Choashaus ( und auch der Name von unserem kleinen Haus hat etwas mit diesem besondern Ort zu tun) immerwieder gesungen... Nachtigall habe ich Sontje noch vor ein paar Tagen vorgesungen, als sie nicht schlafen wollte.... 

irgendwann war es dann soweit, Antonia fragte mich..: "Mama, darf ich auch auf den Hirschberg"

.. was für eine Frage?! Klar meine Tochter...!!------ so gerne ich auch mit wollte... mittlerweile dürfen auch Erwachsene Ferien in diesem Stücken heile Welt machen... habe ich gesagt, nein.. das Stückchen soll Antonia ganz für sich alleine entdecken.. sie soll selber den Flair, diese ganz besonder Atomosphäre auffangen, in ihr Herz speichern und ich habe die Hoffnung, dass es sie genauso prägt wie mich. Ihr wißt, oft finde ich nicht die richtigen Worte, ich werde jetzt versuchen, zu erklären was dieses Fleckchen Erde zu einem ganz besondern macht... aber ich glaube ich werde gnadenlos verkacken.. (entschuldigt diesen Ausdruck) 

Als Kind habe ich mich wochenlang darauf gefreut, endlich wieder auf dem Hirschberg zu sein.. ich war ein Hirschberger.. und irgendwo ganz tief in mir drin bin ich es bestimmt immernoch.. Meine ganze Zeitrechnung war auf den Hirschberg ausgegelegt.. als Jugendliche habe ich dort soviel positive Erfahrungen gemacht, ich habe mich wertgeschätzt und angenommen gefühlt.. ein Stück weit besonders.. weil ich in dieser tollen Gemeinschaft besonderer Menschen zu Hause sein durfte.. ja richtig zu Hause.. es ist in meiner Jugend wie die Heimat meines Herzens gewesen... ich bin angekommen und habe mich wohlgefühlt.. der Geruch... wow..  gestern hat er mir Gänsehaut bereitet... ich wollte da bleiben und wieder 16 sein.. ich wollte auf den Ponys ohne Sattel Galoppwiesen reiten, ich wollte in der Reithalle wilde Spiele spielen.. mich auf der Nachtwanderung gruseln.. mich heiser singen bis auch nicht nur ein Ton mehr aus mir rauskommt.. ich wolle lauthals rufen: Das wir vom Hirschberg sind HalliHallo, dass weiß ein jedes Kind.. HalliHallo .. wir reißen Bäume aus wo keine sind...am Lagerfeuer wolle ich Kinderpunsch trinken (scheiß auf Hugo und Co) Kinderpunsch und Stockbrot können eine so richtig glücklich machen.. ich wollte HausChoas (ahhhhh der Name) spielen.. wo man Aufgaben erledigen muss die einfach nur albern und bescheuert sind.. die einem aber dazu bringen sich selbst nicht so ernst so wichtig zu nehmen... und genau das ist es.. Hier habe ich gelernt, das jedes Leben wertvoll ist, dass kein Mensch wichtiger wie der andere ist... das Humor und Lebensfreude das wichtigste ist was man seinen Kindern auf den Weg mitgeben kann... Auch hier bin ich das erste Mal wirklich mit Behinderung konfrontiert worden.. eine meine ersten Gruppen die ich als Betreuerin begleiten durfte, war eine Sonderschulklasse und eine Gruppe krebskanker Kinder... bis dahin waren diese besonderen Kinder  weg.. und nicht mittendrin..
Irgendwie war das jetzt ganz schön viel Text.. wurscht... Leute, was ich Euch sagen möchte, habt ihr Kinder die auch gern mal Reiterferien machen wollen, schickt sie hier her, zum Reiterhof Hirschberg
sie werden es lieben.. Eure Kinder werden wachsen.. 

DANKE, Robert, dass du dieses Stückchen heile Welt erhälst.